Alles im Garten
Das Stück
Es gibt genau drei Arten von Geld: zu viel, zu wenig und gerade genug.
Weil ihr Gatte zu wenig Geld verdient, um ein Gewächshaus zu bezahlen, einen Urlaub in Antigua oder eine Schule ohne Afroamerikaner für Tochter Rosi, verdient Jenny in einem eleganten Haus in der Stadt an einigen Nachmittagen der Woche etwas Geld hinzu. Erst heimlich, dann aber offen überzeugt sie Richard, dass es für alle so besser ist. Schließlich wird niemand geschädigt und es ist steuerfrei. Spannend wird es jedoch, als ihre Arbeitgeberin auf der Flucht vor der Polizei während einer Hausparty erscheint.
Albee entwickelt exemplarisch, wie aus der gesellschaftliche Notwendigkeit vor den Freunden gut da zu stehen, eins zum anderen führt und welche Lösungen die freiheitlich kapitalistische Gesellschaftsordnung bereit hält.
Der Autor
Edward Albee, 1928 in Washington D.C. geboren, wird von Reed Albee adoptiert, einem reichen amerikanischen Theaterunternehmer. Er besucht verschiedene Schulen und studiert am Trinity College und der Columbia Universität. Trotz finanzieller Unabhängigkeit arbeitet er in verschiedenen Jobs als Telegrammbote, Verkäufer und Barmann.
Schon als Kind schreibt er Gedichte und verfasst 1958 - beeinflusst von Samuel Beckett - sein erstes Theaterstück "Die Zoogeschichte". Die Uraufführung findet 1959 in West-Berlin im Schiller-Theater statt, da amerikanische Theater sein Stück ablehnen. Es folgen viele weitere Werke: "Der Tod der Bessie Smith", "Der amerikanische Traum", "Winzige Alice", "Frühstück bei Tiffany‘s" (Musical nach der Novelle von Truman Capote), "Alles im Garten", "Die Ziege oder Wer ist Sylvia?"………
Sein bekanntestes Werk ist "Wer hat Angst vor Virginia Woolf", auch durch die Verfilmung mit Richard Burton und Elisabeth Taylor. Mit diesem Stück gelingt dem Dramatiker der größte Skandalerfolg der Theatergeschichte. Er kreiert ein neues Genre: Virginia Woolf als Mutter aller Eheschlachten.
Geliebt und gehasst wird die kalte Brillanz seiner Dialoge, sein aalglatter Zynismus, frivoler Moralismus und Provokation.
Übersetzer seiner Werke ins Deutsche sind seit 1959 Pinkas Braun und seit den 1980 Jahren Alissa Walser und Martin Walser. Albee erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter auch den Pulitzerpreis.